śauca – innere Reinheit mit der Gedanken-Stenografie

Nachdem sich der letzte Beitrag mit der äußerlichen (körperlichen) Reinheit befasst hat, soll es nun um die innere (geistige) Reinheit gehen. Ungefähr 60.000 Gedanken gehen uns am Tag durch den Kopf – viele davon nehmen wir gar nicht bewusst wahr und was vielleicht viel wichtiger ist, die meisten Gedanken sind nicht gerade positiv. Gibt es eine Möglichkeit, Ordnung in das Gedankenchaos zu bringen? Mir hilft es manchmal, meine Gedanken aufzuschreiben, und zwar so, wie sie gerade daherkommen: eine Gedanken-Stenografie. Dann setze ich mich mit einem Notizbuch, einem Heft oder ein paar einfachen Zetteln hin und schreibe 10 Minuten all das auf, was mir mein Geist so diktiert: (und wenn ich gerade an nichts denke, schreibe ich halt das auf). Wichtig dabei ist, in dieser Zeit in einem kontinuierlichen Schreibfluss zu schreiben, ohne über den Sinn, den Stil oder den Inhalt nachzudenken, im gleichen Gedanken-Tonfall, unzensiert, per Hand, so schnell wie möglich und ohne Pause. Es geht nicht darum, dass ich mir das alles hinterher noch einmal durchlesen will (Gott bewahre ?), ganz im Gegenteil, es geht darum, etwas loszuwerden, den Kopf frei zu schreiben und den Geist zu klären- anstatt im Gespräch mit einer anderen Person sofort einen klugen Ratschlag zu bekommen. Die ursprüngliche Idee stammt von der Künstlerin Julia Cameron und nennt sich „Morgenseiten“, welche noch etwas weiter geht, in dem man jeden Morgen drei DIN A4 Seiten mit seinen Gedanken vollschreibt. Mir hat diese Schreibmethode schon oft geholfen, wenn ich nachts nicht schlafen konnte oder auch in so unbeständigen Zeiten wie jetzt in der Corona-Pandemie.