Die Held/innen-Haltung, manchmal auch als Krieger/innen-Haltung bezeichnet, auf Sanskrit virabhadrāsana (mutiger Held/Krieger, Haltung) soll mit ihren unzähligen Möglichkeiten das Kursthema Variationen von Yogahaltungen abschließen. Schwerpunkt dieser Rückbeuge im Stand ist der obere Rücken (Brustwirbelsäule). Der Einatem soll in der Haltung möglichst tief und weit in den Brustkorb fließen. Der häufigste Fehler, der beim Üben von virabhadrāsana gemacht werden kann, ist, dass der Oberkörper einfach nur möglichst weit nach hinten bewegt wird. Dabei verlagert sich der Schwerpunkt der Rückbeuge auf die bereits natürlich rückgebeugte Lendenwirbelsäule und verstärkt diese (Hyper-Lordose), was folglich zu einer Belastung und Verspannung im unteren Rückens führen kann. Varianten in den Armpositionen können die Rückbeuge sowohl intensivieren als auch vereinfachen und die Haltung immer wieder ganz unterschiedlich erfahrbar machen. Ein weiterer Problembereich ist die Gewichtsbelastung des gebeugten Knies des nach vorne gestellten Beins. Hier kann eine Veränderung der Beinhaltung oder auch eine Verwendung des Hockers das Risiko deutlich verringern. Virabhadrāsana kann mit einfacheren Rückbeugen wie der Schulterbrücke (dvipāda pīṭham), der Kobra (bhujaṅgāsana) oder auch mit einfacheren Varianten von virabhadrāsana selbst vorbereitet werden. Da es sich wieder um ein asymmetrisch geübtes āsana handelt, sollte das Üben mit symmetrischen, dynamischen Vorbeugen aus dem Stand (uttānāsana), einigen Wechseln zwischen Vierfüsslerstand und Blatthaltung oder mehreren Wiederholungen der Knie-zum-Bauch-Haltung (apānāsana) ausgeglichen werden.