Passend zur Fastenwoche, die ja heute mit dem Aschermittwoch beginnt, widmen wir uns dem dritten niyama Tapas, was im Sanskrit wörtlich übersetzt so viel wie Glut oder Hitze bedeutet, aber auch Selbstdisziplin oder Entsagung. Mit Tapas sollen wir uns von unseren konditionierten Gewohnheiten befreien. Ich denke, jeder hat dafür ein Beispiel im Kopf: keine Süßigkeiten essen, keinen Kaffee oder Alkohol trinken, kein Fleisch essen, weniger Social Media oder Serien konsumieren usw. Die Liste kann ins Unendliche wachsen. Und jeder kennt wahrscheinlich auch diesen inneren Widerstand, den diese Disziplin hervorruft. Aber müssen wir uns wegen der Pandemie nicht gerade alle schon lange genug in Disziplin üben? Keine Kontakte zu Freunden, keine Schule bzw. Arbeit aus dem Homeoffice, keine Kino-, Museen-, Konzert oder Restaurantbesuche, keine Feierlichkeiten … Meine Yogalehrerin Elke Sewöster hat mich in ihrem monatlichen Newsletter (den ich allen wärmstens empfehlen kann und den ihr hier kostenlos abonnieren könnt) dazu inspiriert, die Fastenzeit und das Üben von Tapas dieses Jahr einmal umzukehren. Anstatt sich eine „schlechte“ Gewohnheit zu „verbieten“, versucht man eine Gewohnheit, die einem SELBST guttut, für einen gewissen Zeitraum in seinen Alltag zu etablieren. Das können ganz unterschiedliche Dinge sein: täglich 10 Minuten lesen, eine kurze tägliche Yoga- oder eine Meditationspraxis (z. B. mit der 7Mind App), ein täglicher Spaziergang an der frischen Luft, täglich eine Portion Obst oder Gemüse essen oder das Üben von einzelnen yamas und niyamas (ihr kennt ja inzwischen schon mehr als die Hälfte). Vielleicht fällt euch auch etwas völlig anderes ein. Um es mit Elkes Worten abzuschließen: „Wer weiß, vielleicht überschreibt die neue gute Gewohnheit das alte schlechte Verhalten ja weitestgehend. Win win.“