samtosa / santosa – die Zufriedenheit und die Frage „Wofür bist du heute dankbar?“ Mit saṃtoṣa / santoṣa (es gibt zwei Schreibweisen), der Zufriedenheit / der Bescheidenheit, folgt wieder ein Beitrag zu den niyamas (den Regeln im Umgang mit uns selbst). Unser Geist ist ständig damit beschäftigt Dinge zu erfassen, zu planen und zu denken – das müssen wir ihm nicht übelnehmen, denn das ist schließlich seine Aufgabe. Das Problem entsteht, wenn wir selbst diese Dinge ständig bewerten. Die Haare sind zu lang und zu grau, die Arbeit ist zu viel und zu anstrengend, der Lockdown und die Impfungen dauern zu lange, das Wetter ist zu schlecht und so weiter und sofort. Wir haben eine Vorstellung oder eine Erwartung von etwas und werden ent-täuscht. Das, was sich unser Kopf und unser Ego zusammenkreieren, stellt sich als Täuschung, Träumerei oder Wunschdenken heraus. Wir bewerten meistens kleine Nebensächlichkeiten und sind blind für das Wesentliche. Dabei haben wir oftmals allen Grund in ganz vielen Dingen zufrieden zu sein. Das Üben von Zufriedenheit besteht darin, den Fokus auf das hier und jetzt lenken, wahrzunehmen was jetzt ist, was man wertschätzen und wofür man dankbar sein kann. Vielleicht ist das wieder eine gute Gelegenheit das Notizbuch herauszuholen und eine Liste zu schreiben, wofür man (heute) dankbar sein kann. Sich täglich ein paar Minuten Zeit zu nehmen und Dankbarkeit und Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen, kann ein großes Ausmaß auf die eigene Zufriedenheit bewirken.