Da mir selbst dieses niyama Zufriedenheit so am Herzen liegt, gibt es hierzu einen weiteren, dritten Beitrag, bevor ich Patanjali mit seinem Ergebnis zu saṃtoṣa/santoṣa zu Wort kommen lasse. Sehnen wir uns nicht alle nach besseren Zeiten? Oder leben wir bereits jetzt schon in ihnen und nehmen sie nur nicht wahr? Ja, ich freue mich auch wieder auf einen Urlaub außerhalb meiner eigenen Anschrift und auch auf Yogakurse mit lebhaft anwesenden und hörbar atmenden Teilnehmern. Aber hat nicht jeder von uns auch diese Herzensmomente, in denen wir uns wünschen, so könnte es gerne für immer bleiben? Inspiriert von dem Mantra „Das sind die guten Zeiten“ von Milena Glimbovski, der Mitbegründerin des Achtsamkeitsplaners „Ein guter Plan“, habe ich mir in der Fotogalerie auf meinem Smartphone einen Ordner mit diesem Satz erstellt. Wenn ich einen Moment von Zufriedenheit und Dankbarkeit im Leben wahrnehme, mache ich ein Foto von dem Ort oder dem Geschehen und lege dieses Bild in dem Ordner ab. Und an Tagen, an denen ich denke, dass mir alles zu viel wird oder ich mit mir und der Welt unzufrieden bin, schaue ich mir gern diese Fotos an. Es geht nicht darum, dass man nicht traurig, genervt oder schlecht gelaunt sein darf – es geht darum, sich darüber klar zu werden, dass es jetzt so ist, wie es ist. Und dass es auch wieder anders wird – und dann wieder anders. Wir können lernen, diese Zeiten und Gefühle in uns nicht zu bewerten, sie sind da, egal ob gut oder schlecht, angenehm oder unangenehm. Es ist wie es ist und es wird, was du (und dein Geist) daraus machst – das ist übrigens seit April 2020 mein neues Mantra.