fishing for compliments

Wahrscheinlich ist es in dieser Coronazeit für den einen oder die andere nicht unbedingt einfach, sich in saṃtoṣa/santoṣa, der Zufriedenheit, zu üben und über Dinge, für die man dankbar sein kann, nachzudenken. Für mich persönlich ist das Üben in saṃtoṣa wohl eine ewige Lebensaufgabe. Ich heiße Alexandra Grage und ich bin Perfektionistin. Am härtesten gehe ich meistens mit mir selbst ins Gericht. In meiner damaligen Psychotherapie (daraus mache ich kein Geheimnis – kann ich jedem mal empfehlen, sowas zu machen) fragte mich meine Therapeutin einmal: „Frau Grage, was können Sie denn eigentlich richtig gut, was sind Ihre guten Eigenschaften?“ Mir ist (damals) nix eingefallen, also nichts, was ich so richtig gut kann oder was ich an mir so richtig gut finde – sprich 100%ig gut. Und weil ich mit der Hausaufgabe, die ich am Ende dieser Therapiestunde bekommen habe, so ein positiv einschneidendes Erlebnis gemacht habe, möchte ich sie dir heute an die Hand geben: Frag deine Mitmenschen, was sie an dir schätzen, was du in ihren Augen richtig gut kannst, wofür sie dir dankbar sind, was dich aus Ihrer Sicht ausmacht. Das können dein Partner, deine Kinder, Eltern, Geschwister oder aber auch deine Freunde, Nachbarn, Lehrer, Kollegen oder Vorgesetzen sein. Ich habe damals sogar meinen Ex-Freund gefragt und eine Antwort bekommen, die mich sehr berührt hat. Und all diese Antworten nimmst du einfach nur an – nicht bewerten – lächeln, danke sagen und wirken lassen. Das fühlt sich erst alles ziemlich seltsam an und man kommt sich vor, als wenn man jetzt auf Komplimente-Jagd geht – aber es ist erstaunlich, welch positive Ent-Täuschungen aufgedeckt werden können und wie zufrieden man dadurch mit sich selbst werden kann. Und was dir selber gut tut, dass kannst du natürlich auch zurückgeben – verteile doch selbst Komplimente an die Menschen in deinem Umfeld oder auch an dich selbst. Du wirst sehen, dass es dich zufrieden machen kann, wenn du anderen das Gefühl von Zufriedenheit, Dankbarkeit und Wertschätzung entgegenbringst. #viniyoga_melle #yogasutra #achtsamkeit #achtsam #zufriedenheit #niyamas #dankbarkeit #kompliment #patanjali #achtsamkeitimalltag #samtosha #santosha

saṃtoṣa / santoṣa – die Zufriedenheit

samtosa / santosa – die Zufriedenheit und die Frage „Wofür bist du heute dankbar?“ Mit saṃtoṣa / santoṣa (es gibt zwei Schreibweisen), der Zufriedenheit / der Bescheidenheit, folgt wieder ein Beitrag zu den niyamas (den Regeln im Umgang mit uns selbst). Unser Geist ist ständig damit beschäftigt Dinge zu erfassen, zu planen und zu denken – das müssen wir ihm nicht übelnehmen, denn das ist schließlich seine Aufgabe. Das Problem entsteht, wenn wir selbst diese Dinge ständig bewerten. Die Haare sind zu lang und zu grau, die Arbeit ist zu viel und zu anstrengend, der Lockdown und die Impfungen dauern zu lange, das Wetter ist zu schlecht und so weiter und sofort. Wir haben eine Vorstellung oder eine Erwartung von etwas und werden ent-täuscht. Das, was sich unser Kopf und unser Ego zusammenkreieren, stellt sich als Täuschung, Träumerei oder Wunschdenken heraus. Wir bewerten meistens kleine Nebensächlichkeiten und sind blind für das Wesentliche. Dabei haben wir oftmals allen Grund in ganz vielen Dingen zufrieden zu sein. Das Üben von Zufriedenheit besteht darin, den Fokus auf das hier und jetzt lenken, wahrzunehmen was jetzt ist, was man wertschätzen und wofür man dankbar sein kann. Vielleicht ist das wieder eine gute Gelegenheit das Notizbuch herauszuholen und eine Liste zu schreiben, wofür man (heute) dankbar sein kann. Sich täglich ein paar Minuten Zeit zu nehmen und Dankbarkeit und Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen, kann ein großes Ausmaß auf die eigene Zufriedenheit bewirken.

Das Ergebis des Übens von satya

Patanjali sagt im Yogasutra 2.36, dass man, wenn man in einem hohen Maße ehrlich und authentisch ist, und gleichzeitig niemanden verletzt, stets weiß, was zu tun ist und fehlerfrei handeln wird. Vielversprechende Aussicht, nicht wahr? Vermutlich wird niemand in seinem Leben absolut authentisch und ehrlich sein, genauso wenig wie man nicht absolut gewaltfrei sein wird- jedenfalls nicht als normalsterblicher Mensch mit einem Alltag in der heutigen Zeit. Aber sind es nicht die kleinen Dinge, die unsere Welt ein Stückchen besser machen? Wenn man diese beiden yogischen Regeln von ahmisa und satya für sich und andere achtsam befolgt, werden sich wohlmöglich auch das eigene Verhalten und die eigenen Gedanken immer weiter dahingehend verändern, ohne dass man das Gefühl hat, man müsse sich nun verbiegen. Vielleicht stellt man fest, dass es sich einfach gut anfühlt, wenn Gedanken, Gefühle, Worte und Taten sinnvoll übereinstimmen und man dadurch immer ruhiger und gelassener werden kann.

satya vs. ahimsa

Wenn man sich im Sinne von satya, der Wahrhaftigkeit, verhalten will, dann steht man in manch einer Situation vor der Schwierigkeit, dass die Ehrlichkeit durchaus verletzend für sein Gegenüber sein kann. Was soll man nun tun, wenn die Freundin einem erzählt, dass sie so schrecklich verliebt in ihren neuen Freund ist und man ihn vorgestern mit einer anderen Frau händchenhaltend im Park gesehen hat? Satya sollte niemals in einen Konflikt mit ahimsa, dem Nichtverletzen, stehen. Wenn man jemanden mit der Wahrheit zu sehr verletzen würde, dann sollte man besser schweigen. Ahimsa hat stets Vorrang vor satya. Mit satya ist auch gemeint, weniger zu reden – ganz nach dem Sprichwort „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“. Rumi, ein persischer Dichter des Mittelalters, hat einmal gesagt: „Bevor du sprichst, lasse deine Worte durch drei Tore schreiten: Sind sie wahr? Sind sie notwendig? Sind sie freundlich?“ Vielleicht ist es hilfreich, seine eigenen, inneren Dialoge und Gedanken auch ab und zu durch diese drei Tore schreiten zu lassen. Wahrscheinlich scheitern viele von ihnen schon an der ersten Frage.

satya – die Wahrhaftigkeit

satya – die Wahrhaftigkeit und die Frage „Wann sage ich nicht das, was ich denke und handele nicht so, wie ich mich fühle?“ Um dieses zweite yama aus dem Yogasutra 2.36 zu erläutern, nutze ich die Worte von Joe Biden aus seiner Amtsantrittsrede: „Es gibt Wahrheit und es gibt Lügen. Jeder von uns … ist hier in der Verantwortung, die Wahrheit zu verteidigen und die Lügen zu besiegen.“ Wir alle lügen mehrmals am Tag. Sei es, dass wir uns etwas schön oder schlecht reden, unsere Fehler nicht wahrhaben wollen, etwas verharmlosen oder uns selbst überschätzen. Manche Lügen entstehen bewusst, wie, wenn wir jemandem sagen, dass wir uns über das schöne Geschenk freuen, obwohl wir es grauenvoll finden. Andere Lügen entstehen in unserem Unterbewusstsein. Das sind dann oft die sogenannten falschen Glaubenssätze. Wir denken, dass wir so, wie wir in „echt“ wären, nicht „richtig“ sind, dass wir anders, besser, perfekter sein sollten – mit dem Trugschluss, dass wir dann endlich dazugehören, anerkannt und geliebt werden. Sich seiner wahren Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse klar zu werden, authentisch zu sein und zu handeln, ohne sich selbst oder jemandem anderen etwas vorzumachen, ist nicht immer einfach. Beobachte dich doch mal achtsam. Wann sagst du A, wenn du eigentlich B meinst? Wann machst du Versprechungen, wo du schon von vornherein weißt, dass du sie nicht einhalten wirst? Welche Veränderung in deinem Leben möchtest du gerne umsetzen, findest aber immer wieder eine Ausrede es nicht zu tun? Wann sagt dir dein Körper, was jetzt gut für dich wäre, aber du beachtest seine Signale nicht und machst genau das Gegenteil? Der erste achtsame Schritt ist, dass du dir klar machst, dass du die Tatsachen nicht wahrhaben willst, dass du jetzt gerade anders handelst, als du denkst oder fühlst. Als nächstes kannst du dich fragen, welches Bedürfnis dahintersteckt, dass du nicht ehrlich mit dir und anderen bist und wie du schließlich auf ehrliche Weise handeln könntest – wie du die Wahrheit verteidigen und die Lüge besiegen kannst? Wenn dir dies immer häufiger gelingt, kann sich satya, die Wahrhaftigkeit, in dir selbst entwickeln. #viniyoga_melle #satya #yogasutra #achtsamkeit #achtsam #wahrhaftigkeit #Wahrheit #yamas #luegen #gedanken #patanjali #achtsamkeitimalltag

śauca – die Reinheit

śauca – die Reinheit und die Frage „Und – mit wem duscht du so?“ Das erste niyama, welches ich vorstellen möchte ist śauca, was übersetzt so viel wie Reinigung/Reinheit bedeutet. Damit ist sowohl die körperliche (äußere) aber auch die geistige (innere) Hygiene gemeint. Zur äußeren Reinheit gehört die Körperpflege, ein sauberer, aufgräumter Platz zum Üben und eine gesunde (reine) Ernährung. Innere Hygiene findet auf der Ebene unserer Gedanken und Gefühle oder Glaubenssätze statt. Nehmen wir heute als erstes und wahrscheinlich einfachstes Beispiel die Körperhygiene. Da findet man unter dem Stichwort kriyas im Internet unzählige Videos über die yogischen Reinigungstechniken des Hatha Yoga. Wer sich dafür interessiert, sollte sich einen guten Lehrer suchen, der einem erklärt, was man zu beachten hat und was man besser lassen sollte. Mir persönlich reicht die körperliche Reinigung in Form von Duschen, Zähne putzen, Haare waschen und Tragen von sauberer Kleidung, um mich in diesem niyama wiederzufinden. Und damit komme ich zur heutigen Achtsamkeitsübung: Warst du heute schon duschen/baden? Oder hast du es vielleicht noch vor? Dann achte einmal bewusst darauf, welche Gedanken dir beim Duschen/Baden durch den Kopf gehen: Ich war heute morgen schon mit unserem Mittagessen, meinem Zahnarzt und der Yogapraxis von gestern unter der Dusche ?. Und dann probierst du es einmal anders: Versuch achtsam jede Kleinigkeit beim Duschen/Baden wahrzunehmen: Wie fühlt sich das Wasser auf der Haut an? Wo fühlt es sich gut an, wenn der Strahl mich trifft? Wie riecht das Shampoo oder die Seife? Wird mir kalt, wenn ich das Wasser zwischendurch abdrehe, um mich einzuseifen und wie warm und sauber fühlt sich danach das Abwaschen der Seife oder das Auswaschen der Haare an? Mach dir bewusst, wie sich der Körper anfühlt und pflege ihn ganz liebevoll, anstatt ihn automatisch zu waschen. Du kannst dich danach auch genauso achtsam abtrocknen und eincremen. Wichtig ist, dass die Gedanken jetzt nur bei dieser einen Sache bleiben und sich nicht mit Dingen der Vergangenheit oder der Zukunft beschäftigen. Dann hast du śauca sowohl äußerlich als auch innerlich geübt.?

śauca – innere Reinheit mit der Gedanken-Stenografie

Nachdem sich der letzte Beitrag mit der äußerlichen (körperlichen) Reinheit befasst hat, soll es nun um die innere (geistige) Reinheit gehen. Ungefähr 60.000 Gedanken gehen uns am Tag durch den Kopf – viele davon nehmen wir gar nicht bewusst wahr und was vielleicht viel wichtiger ist, die meisten Gedanken sind nicht gerade positiv. Gibt es eine Möglichkeit, Ordnung in das Gedankenchaos zu bringen? Mir hilft es manchmal, meine Gedanken aufzuschreiben, und zwar so, wie sie gerade daherkommen: eine Gedanken-Stenografie. Dann setze ich mich mit einem Notizbuch, einem Heft oder ein paar einfachen Zetteln hin und schreibe 10 Minuten all das auf, was mir mein Geist so diktiert: (und wenn ich gerade an nichts denke, schreibe ich halt das auf). Wichtig dabei ist, in dieser Zeit in einem kontinuierlichen Schreibfluss zu schreiben, ohne über den Sinn, den Stil oder den Inhalt nachzudenken, im gleichen Gedanken-Tonfall, unzensiert, per Hand, so schnell wie möglich und ohne Pause. Es geht nicht darum, dass ich mir das alles hinterher noch einmal durchlesen will (Gott bewahre ?), ganz im Gegenteil, es geht darum, etwas loszuwerden, den Kopf frei zu schreiben und den Geist zu klären- anstatt im Gespräch mit einer anderen Person sofort einen klugen Ratschlag zu bekommen. Die ursprüngliche Idee stammt von der Künstlerin Julia Cameron und nennt sich „Morgenseiten“, welche noch etwas weiter geht, in dem man jeden Morgen drei DIN A4 Seiten mit seinen Gedanken vollschreibt. Mir hat diese Schreibmethode schon oft geholfen, wenn ich nachts nicht schlafen konnte oder auch in so unbeständigen Zeiten wie jetzt in der Corona-Pandemie.

Das Ergebnis des Übens von śauca

Patañjali macht keine Angaben dazu, wie man śauca, die Reinheit, nun ganz genau auf seinemYogaweg beachten soll. Das ist so schön an den Yamas und Niyamas – man kann selber entscheiden, wie bedeutend man diese einzelnen Gebote findet, wie intensiv man diese pflegen möchte und wie streng man die Regeln für sich selbst und andere aufstellen möchte. Der eine versteht unter Reinheit, dass die Wohnung einmal im Monat einigermaßen aufgeräumt ist, ein anderer macht große Unterschiede bei der Reinheit aufgrund seines Glaubens (z. B. beim Essen). Und doch befolgen alle diesen yogischen Grundsatz. Aber was hat man davon, wenn man sich im Sinne von śauca verhält? Patañjali gibt uns im Sutra 2.40 und 2.41 eine Antwort. Grob übersetzt steht dort, wenn wir śauca in unseren Alltag integrieren, werden wir nicht mehr von unseren falschen Wahrnehmungsmustern, den kleśa, beeinflusst. Wenn wir uns (unseren Körper) äußerlich reinigen, wird er gesund bleiben. Wenn wir unseren Geist rein halten, werden wir innerlich weniger angreifbar – wir machen uns weniger Sorgen, wir haben weniger Vorurteile und Erwartungen, wir sind gelassener, können uns besser konzentrieren oder schlafen. Patañjali ist die Reinheit im Bezug auf die Meditation noch wichtig (eines seiner Herzensangelegenheiten). Entwicklung von Reinheit hat die Folge, dass wir uns in der Meditation ohne Ablenkung auf ein Objekt ausrichten können. Wer sich auf dem Meditationskissen äußerlich unwohl fühlt und innerlich unruhig ist, sollte zuerst śauca auf seinem Yogaweg entwickeln. Wenn wir uns innerlich und äußerlich von unnötigem Ballast befreien, dann können wir mit allem, was ist, auf eine reine Weise in Beziehung treten – ganz bewusst und ohne voreingenommen zu sein.

ahiṃsā – die Gewaltlosigkeit

ahiṃsā – die Gewaltlosigkeit und die Frage: „Was und/oder wer bringt mich aus der Fassung?“ Das erste Yama ist ahiṃsā, was übersetzt Gewaltlosigkeit/Nichtverletzen bedeutet. Für viele Yogis ist es das wichtigste Gebot im Yoga (mit der Begründung, dass es als erstes im Yogasutra genannt wird). Patañjali erklärt jedoch nicht, was genau mit ahiṃsā gemeint ist. Hier kann wieder jeder Yogi für sich entscheiden, wie er diese Regel für sich (und für andere) verstehen möchte. Machen wir uns nichts vor: Die Welt braucht mehr ahiṃsā. Dafür müssen wir lediglich den Fernseher einschalten, die Zeitung aufschlagen oder vor die Türe treten. Meine Erfahrung mit diesem yama ist, dass sich ahiṃsā hervorragend dafür eignet, erst einmal achtsam wahrzunehmen, wo ich der Gewalt in meinem Alltag begegne (in Worten, Taten und Gedanken). Wie starte oder beende ich morgens/abends meinen Tag? Höre ich als erstes morgens die Nachrichten oder die Musik meines Lieblingssenders? Gehe ich abends mit einem guten Buch oder den Lästereien aus dem TV-Trash ins Bett? Wer oder was bringt mich regelmäßig aus der Fassung? Die schlecht gelaunte Kollegin, der schleichende Autofahrer im Auto vor mir, das ausverkaufte Toilettenpapier oder die Spinne an der Wand? Sich diesen Situationen bewusst zu werden, sie nicht zu bewerten, nicht zu kommentieren oder sich dafür zu verurteilen, ist schon der erste Schritt. Möglicherweise kann auch hier das Aufschreiben helfen, sich diese Momente bewusster zu machen und zu überlegen, wie man sein Verhalten im Sinne von ahiṃsā verändern möchte. ✌

ahiṃsā – Bewusstheit bewirkt Veränderung

Wenn man sich bewusst macht, in welchen Situationen man sich im Sinne von ahiṃsā, der Gewaltlosigkeit/dem Nichtverletzen verhalten kann, dann kann das in einem viele positive Gefühle auslösen. Im Yoga spricht man von den vier bhavanas, die vier Gefühle (Patañjali nennt es Bewusstseinszustände) für den Yogaweg: Liebe, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut (Yogasutra 1.33). Anstatt sich selbst (oder andere) für Fehler zu verurteilen, kann man sich öfters sagen, was man gut gemacht hat, sich selbst/den anderen loben oder-da ist es wieder, das Notizbuch ?- die positiven Eigenschaften aufschreiben, seine oder die des anderen („maitrī“=Liebe). Man kann eine oder mehrere Mahlzeit/en in der Woche ohne oder mit weniger Fleisch zu sich nehmen, nur noch Fleisch aus artgerechter Haltung kaufen („karuṇā“=Mitgefühl). Man kann sich über die Gehaltserhöhung des Kollegen mitfreuen, anstatt aufzuzählen, warum nicht er sondern man selbst diese verdient hätte („mudita“=Mitfreude). Und man kann anstatt auf die Regierung zu schimpfen, was alles nicht gut läuft, es geduldig annehmen, überlegen, was man selbst (für mich und andere) in dieser Situation tun kann („upekṣā“=Gleichmut, Geduld, Gelassenheit). Man muss im Sinne von ahiṃsā nicht gleich zu Mahatma Ghandi werden. Aber man kann diesbezüglich einen Rat von ihm befolgen: „Sei du selbst die Veränderung, die Du Dir für diese Welt wünschst“.